Obwohl menschliche Samenflüssigkeit Melatonin enthält und bei Spermien Melatoninrezeptoren an der Membran vorliegen, gibt es bislang keine wissenschaftlichen Studien, die eine Beziehung zwischen Melatonin und männlicher Unfruchtbarkeit untersucht haben. Die vorliegende Studie hat bewertet, ob der 6-Sulfatoxymelatoningehalt im Urin und die antioxidante Gesamtwirkung des Urins mit den verschiedenen Parametern der Samenflüssigkeit korrelieren. Darunter: Spermienkonzentration, Motilität und Morphologie. Des weiteren wurden die in vitro Effekte von Melatonin auf die Motilität menschlicher Spermien untersucht. Es wurden Samenproben von 52 Männern, die wegen Unfruchtbarkeit beraten worden waren, gesammelt. Die Spermienkonzentration wurde durch die Neubauer-Zählkammer festgestellt, die Motilität wurde durch ein computergestütztes Spermaanalysesystem untersucht, während die Morphologie und Vitalität je mit Diff-Quick und Eosin-Nigrosin Färbetests bewertet wurden. Für die Bestimmung des 6-Sulfatoxymelatoningehalts im Urin wurde ein handelsübliches Elisa Kit angewendet und die antioxidante Gesamtwirkung des Urins wurde durch farbmetrische Messungen ermittelt. Für die in vitro Wirkung von Melatonin wurden die Samenproben je unter Einwirkung oder ohne Einwirkung von 1mm Melatonin für 30 Minuten inkubiert. Sowohl der Wert des 6-Sulfatoxymelatoningehalts im Urin, als auch die antioxidante Gesamtwirkung des Urins zeigten eine positive Korrelation mit der Spermienkonzentration, Motilität und Morphologie und eine negative Korrelation mit der Anzahl der Rundzellen. Außerdem verbesserte die 30-minütige Exposition des Spermas mit 1mm Melatonin den Anteil der motilen und stufenweise motilen Zellen und verringerte die Anzahl der statischen Zellen und verbesserte somit den Anteil der schnellen Zellen.
Deshalb verbessert Melatonin die Qualität der Samenflüssigkeit. Dies ist wichtig, da eine Nahrungsergänzung mit Melatonin möglicherweise zu einem erfolgreichen Ausgang einer Künstlichen Befruchtung führen kann.