Medical Hypotheses 2010 Aug; 75(2):190-1.
A. Pirodda, M.C. Raimondi, G.G. Ferri
Fachbereich für Chirurgie und Anästhesie, Uniklinik S. Orsola-Malpighi , Via Massarenti 9, 40138 Bologna, Italien.
Abstract
Melatonin wird aufgrund seiner positiven Wirkung auf den Schlaf und seiner vasoaktiven und antioxidativen Wirkung als Behandlung von Tinnitus vorgeschlagen. Unseres Wissens nach hat noch niemand eine Interpretation dieses Anwendungsfeldes durch eine detaillierte Analyse der verschiedenen spezifischen Eigenschaften von Melatonin versucht, da es den Tinnitus eventuell nur indirekt verbessert: Melatonin hat eine regulierende Wirkung auf das Zentrale Nervensystem, indem es praktisch einen Schutzmechanismus vor einem zu starken Sympathikus aufbaut. Des Weiteren stabilisiert es die hämodynamischen Konditionen indem durch die Beteiligung einer Vielzahl an Funktionen und Organen eine bessere Durchblutung des Innenohrs bewirkt wird. Eine weitere Wirkung betrifft die Skelettmuskulatur, wobei ein geringerer Muskeltonus einen Tinnitus verbessern kann, der aufgrund eines angespannten M. tensor tympani hervorgerufen wird. Ein weiterer Grund könnte die direkte Regulierung des Innenohrs sein, da laut Literatur Melatonin dort vorkommt. All diese Hinweise deuten darauf hin, dass Melatonin bei der Behandlung von Tinnitus eine größere Aufmerksamkeit verdient.
Quelle: PubMed